D-Hof im Driescher Hof – gesundheitsförderndes Projekt „Let’s move!“ gewinnt beim Berliner Springer Medizin Charity Award

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Für das Team des D-Hofs für Kinder und Jugendliche im Aachener Stadtteil Driescher Hof gibt es im Oktober gleich zweimal Grund zum Feiern. Das langjährige Projekt „Let’s move!“ wird in diesem Jahr doppelt ausgezeichnet. Zunächst im Rahmen des Berliner Springer Medizin Charity Awards, einer Auszeichnung, die für herausragendes soziales Engagement im Gesundheitsbereich vergeben wird. „Eine Ärztin, mit der wir hier zusammen eine Impfaktion gemacht haben, hat mich auf den Award aufmerksam gemacht“, erzählt Sandra Jansen, Sozialpädagogin und Leiterin D-Hof. „Die Bewerbung habe ich ganz kurz vor Bewerbungsschluss noch abgeschickt.“ Umso mehr freut sie sich, dass sich „Let’s move!“ unter 34 Bewerbungen durchsetzen konnte und einen herausragenden ersten Platz erreicht hat, der ein Preisgeld von 30.000 Euro und ein Medienpaket im Wert von 50.000 Euro mit sich bringt. Zudem ist das Projekt noch für den Starke-Kids-Förderpreis der AOK Rheinland/Hamburg nominiert, der am 28. Oktober verliehen wird.

Für Sandra Jansen, die sich mit ihrem Team bereits seit acht Jahren für eine systematische Gesundheitsförderung einsetzt, ist dies eine Bestätigung ihrer Arbeit. Zurzeit besteht eine Kinderarmutsquote von 46,2 Prozent im Driescher Hof. Diese Zahl macht deutlich, wie zentral gesundheitsfördernde Angebote vor Ort sind und dass diese für Kinder und Jugendliche kostenfrei ermöglicht werden müssen. „Wir sind auf Spendengelder und Unterstützung angewiesen und hoffen, dass wir weitere Menschen überzeugen können, dass unsere Arbeit einen hohen gesellschaftlichen Wert hat und die Kinder es so sehr verdient haben“, wünscht sich Jansen. „Armut bedeutet eben nicht nur Verzicht und schlechtere Bildungschancen, sondern auch einen deutlich schlechteren Gesundheitszustand und eine geringere Lebenserwartung von bis zu zehn Jahren.“ „Let’s move!“ wird bereits seit Projektstart durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Darüber hinaus finanziert in diesem Jahr die Bezirksvertretung Aachen-Mitte Lebensmittelkosten, wodurch Kochangebote verwirklicht werden können.

Fotos: D-Hof

Infolge der Armut im Stadtteil haben sich Sandra Jansen und ihr Team gefragt, was sie dagegen tun können, und im Jahr 2014 „Let’s move!“ gestartet. „Wir können die finanzielle Situation der Familien nicht ändern“, so Jansen. „Aber wir können den Kindern und Jugendlichen Strukturen für ein gesundes Leben mit auf den Weg geben und sie stark machen.“ So soll eine gesellschaftliche Teilhabe der jungen Menschen nachhaltig gefördert werden. Das Projekt ist über die Jahre immer mehr gewachsen und setzt sich mittlerweile aus fünf Bausteinen zusammen: gesunde Ernährung, Bewegung, naturnahe Angebote, Entspannung sowie seit kurzem Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Über das gemeinschaftliche Einkaufen und Kochen, den selbstständigen Anbau, die Pflege sowie das Ernten von Gemüse im D-Hof-Garten und in Hochbeeten oder Bewegungs- und Entspannungsangebote wie Jumping, Tanzen oder Yoga sollen junge Menschen Kompetenzen rund um das Thema Gesundheit mit viel Spaß erwerben. Zusätzlich werden die Familien miteinbezogen, so zum Beispiel bei Kochabenden, bei denen sie gemeinsam mit ihren Kindern ein interkulturelles Abendessen zubereiten. Bei allen Aktionen ist Sandra Jansen Partizipation besonders wichtig. „Sie sollen sich hier immer als selbstbestimmte Subjekte fühlen, die mit anpacken, mitgestalten und ihr Feedback abgeben“, erklärt sie. „Nur so funktioniert Bildung nachhaltig. Mit allen Sinnen und auf freiwilliger Basis.“

Der D-Hof, seit 1981 ein zweites Zuhause für Kinder und Jugendliche im Aachener Stadtteil Driescher Hof, öffnet zusätzlich zur Arbeit an zwei Offenen Ganztagsschulen jeden Nachmittag seine Räume zur freien Nutzung in Form einer offenen Tür für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von sechs bis 27 Jahren. „Viele Menschen, die hier leben, sind selbst als Kind hierhergekommen“, erzählt Sandra Jansen. „So spricht es sich im Stadtteil herum. Wir alle fühlen uns dem Stadtteil verbunden und wollen ihn zusammen noch lebenswerter machen.“

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