Neuer BMX-Park in Aachen

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Keine BMX-Fahrrad-Anlage in der Aachener Umgebung? Das muss sich ändern, dachte sich der neunjährige Konstantin, als er 2015 mit seinem BMX-Rad keinen Ort zum Trainieren gefunden hat. Mittlerweile ist er 13 Jahre alt und mitverantwortlich dafür, dass es genau eine solche Anlage heute gibt.

Stolz steht Konstantin Tingart vor einer neuen Pumptrack – einer zusammenhängenden Bahn, etwas herausfordernder als eine nur aus einzelnen Elementen bestehende Halfpipe – direkt neben der St.-Hubertus-Kirche am Kronenberg. Insgesamt vier Jahre dauerte der Prozess von der Idee bis zum tatsächlichen Bau der Anlage. Nachdem Konstantin von den bisherigen BMX-Angeboten in Aachen eher wenig begeistert war, da die Plätze beim Kennedypark oder sogar in Heerlen und Raeren ohne Auto und längere Fahrt für ihn nur schwer zu erreichen sind, machte er sich selbst ans Werk. Mutig wollte er persönlich zum Bürgermeister, um über sein Anliegen zu reden. Da dieser aber nicht anwesend war, schlugen seine Eltern vor, doch eine Unterschriften-Sammelaktion zu starten. Also ging Konstantin mit seinen Freunden zum Hangeweiher-Park, wo eigentlich die neue Anlage geplant war, aufgrund von Naturschutzgebieten aber keine Baumöglichkeit bestand, und ging auf die Leute zu.
Knappe 200 Unterschriften kamen so zusammen, und schließlich wurde Konstantin zweimal zu einem Bürgerforum eingeladen. Dort hatte er die Chance, sein Konzept mithilfe einer eigenen Power-Point-Präsentation vorzustellen, später veranschaulichte er die Idee sogar noch kreativer anhand eines selbst erstellten Knetmodells der Anlage.

Die zuständigen Politiker zeigten sich sehr begeistert von dem Plan, versicherten ihm eine schnelle Bearbeitung und setzten sich stark für Konstantin und seinen Wunsch ein. Vor allem der Bürgerbeauftragte der Stadt Aachen, Gerd Dupont, bot ihm seine Hilfe an und stand mit sämtlichen Ratschlägen und Tipps unterstützend zur Seite. Konstantin hatte ihn nämlich ganz zufällig beim Sammeln der Unterschriften im Hangeweiher-Park während eines Spaziergangs getroffen – ein richtiger Glücksfall, meint der 13-Jährige.

Doch auch nach mehreren Monaten Suche nach Standorten für die Anlage war noch immer nichts Passendes gefunden. Glücklicherweise bekam jedoch Lars Lummerich, Leiter beim Kinder- und Jugendzentrum St. Hubertus, Wind von der Sache und kam mit einem Vorschlag auf die Beteiligten zu. Gerne könne man die neue Anlage auf den Platz neben der Kirche und hinter dem Zentrum verlegen, dort gibt es ja sogar schon seit längerem eine Fahrradausleihe. Erleichtert und begeistert von der Idee wurde der Plan weitergegeben und die Bauarbeiten konnten beginnen.
Heute sieht der Park zwar nicht genauso aus wie Konstantins Knetentwurf, seine Wünsche wurden aber auf jeden Fall berücksichtigt und er freut sich über die neue Fläche. Nur noch ein paar farbige Anstriche zur optischen Verschönerung, dann ist die Anlage komplett fertig und kann offiziell eröffnet werden. Bis dahin kann jedoch trotzdem schon jeder BMX- oder Skate-Begeisterte kommen und den durchgehend geöffneten Park nutzen, die Fahrradausleihe ist allerdings nur zu bestimmten Zeiten möglich.

Egal ob kleinere Kinder, Anfänger oder erfahrene Profis – bei der vielseitigen Pumptrack ist für jeden was dabei, finden Konstantin und sein jüngerer Bruder Benedikt. Sie sind in den Osterferien jeden zweiten Tag hier, brauchen für den Weg mit ihren Fahrrädern nur circa zehn Minuten. Für sie hat sich der ganze Aufwand also definitiv schon mal gelohnt. Eigentlich hatte Konstantin zwar damit gerechnet, dass der Ablauf schneller vorangeht und etwas weniger als vier Jahre dauert, doch die Hauptsache ist, dass die neue Anlage jetzt endlich da ist und sie fahren können. Er ist auf jeden Fall sehr dankbar für den Einsatz der Stadt Aachen, da er gehört hat, dass es bei manchen Projekten ja noch viel länger werden kann.

Beschwerden wegen Lärmbelästigung (wie beispielsweise beim Skate-Park am Moltkebahnhof) wird es hier wohl eher nicht geben, da die Fläche umgeben ist von einer Grundschule, Schnellstraße und demnächst noch einem Kindergarten. Solange sich jeder Nutzer des Parks an die auf den Infoblättern aufgelisteten Regeln, wie unter anderem Helmtragen, hält, sind alle zuversichtlich, dass keine Probleme aufkommen und die Anlage noch viele Jahre genutzt werden kann.
Jetzt ist Konstantin erst einmal zufrieden und sprintet mit seinen Rädern durch die Asphaltkurven. Falls ihm in Zukunft jedoch wieder etwas Neues in Aachen auffällt, kann er sich gut vorstellen, seinen Ehrgeiz und Engagement abermals für weitere Ideen und Pläne einzusetzen. Denn das ganze Projekt „Neuer BMX-Park“ würde er ohne Zweifel nochmal genauso machen.

Infos: https://kijuze.de/unsere-angebote/pumptrack/

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