Buchtipps für Kinder und Jugendliche im Frühjahr 2022

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Kurz vor Ostern stellt das Worthaus wieder ein paar schöne Bücher vor! Diesmal ist die Wahl auf folgende Exemplare gefallen: „Whisperworld 1: Aufbruch ins Land der Tierflüsterer“, „Ach, hätte ich bloß einen Kakapo“, „Manchmal male ich ein Haus für uns“, „Die Papagei-Ei-Rettung“, „Taras Augen“ und „Allein auf dem Meer“.

Sarina Holtrup, Azubi, empfiehlt:

Whisperworld 1: Aufbruch ins Land der Tierflüsterer

Für Mohit, Coco, Chuck, Amy und Paul geht mit der Nachricht aus Whisperworld ein Traum in Erfüllung. Sie sind auserwählt, nach Whisperworld zu kommen und dort unter der Leitung von Doktor Noa, dem Piloten Silvester, Lady Poppy und Max das Sprechen mit Tieren zu lernen. Bereits die Landung auf der Landebahn wird ein Abenteuer, weil dort Orang-Utans spielen. Direkt nach der Ankunft geht es gleich los ins erste Abenteuer. Sie müssen allein ins Lager finden. Durch den Dschungel und nur mit einer Karte ausgestattet müssen sie die erste Prüfung bestehen. Sodann lernen die Kinder im Nachtlager die ersten außergewöhnlichen Tiere kennen.
Im Schuldorf angekommen beginnt der Unterricht. Vom Tarnunterricht bei der Anakonda Pandora bis hin zum Selbstverteidigungsunterricht beim Berggorilla Eko lernen die Kinder alles über die Tiere und Whisperworld. An diesem magischen Ort brauchen nicht nur bedrohte Tiere, sondern auch Tiere, die im Rest der Welt bereits ausgestorben sind, den Schutz der angehenden Tierflüsterer. Wartend auf das Flüstern ihrer bestimmten Tierart geben die Kinder alles, um in Whisperworld zu bleiben, die Prüfungen zu bestehen und die Tiere zu beschützen.

Die Geschichte der Tierflüsterer ist durch und durch spannend und aufregend. In einer fantasievollen Weise geschrieben gibt das Buch zudem viele Infos über verschiedene Tiere und die Wichtigkeit von Tierschutz. Geeignet für Leserinnen und Leser ab neun Jahren.

Barbara Rose/Alina Brost (Illustrationen):
Whisperworld 1: Aufbruch ins Land der Tierflüsterer
Carlsen Verlag, Februar 2022
ISBN 3551656363, 14 Euro
ab 9 Jahren

Martin Hungenbach, Buchhändler, empfiehlt:

Ach, hätte ich bloß einen Kakapo

Der Junge aus dem neuen Bilder-buch von Elena Prochnow hat sich schon immer ein Haustier gewünscht. Jede Woche guckt er „Tiere suchen ein neues Zuhause“. Als er im Radio vom Kakapo hört, sind alle seine Zweifel beseitigt. Der Kakapo, das ideale Haustier! Die Mutter des Jungen will gar keine Tiere im Haus sehen, da ist Kakapos erstaunlich gute moosgrüne Tarnung hilfreich. Zudem kann der Junge nachts mit seinem Traumhaustier Abenteuer erleben, denn Eulenpapageien, zu denen der Kakapo zählt, sind nachtaktive Tiere. Da kriegt Mama schon mal gar nichts mit! Außerdem ist ein Kakapo neugierig, anhänglich wie ein Hund und, ja, weise wie eine Eule. Er kann 60 Jahre alt werden, der treue Freund.
Natürlich klappt das so in echt nicht mit dem Kakapo als Haustier, dafür sind sie viel zu selten. Nur in Neuseeland gibt es derzeit noch 200 von ihnen. Damit dies nicht so bleibt, wünscht sich der Junge zu seiner nächsten Geburtstagsfeier eine Spende für die Erhaltung der letzten Eulenpapageien.
Ein Bilderbuch für Kinder ab vier Jahren im unverwechselbaren Elena-Prochnow-Stil („Pass bloß auf deinen Daumen auf“) in Großaufnahme, ohne Schnickschnack und mit Sinn für den Humor im Alltäglichen. Entstanden ist das Bilderbuch im Aachener Verlag Edition Pastorplatz unweit der Oppenhoffallee, wo man nicht nur über die variantenreiche Kakapo-Sprache der „booms“, „chings“ und „skraarks“ im Bilde ist, sondern auch zu berichten weiß, dass Kakapos stark nach Blumen und Honig riechen. Eine Entdeckung!

Elena Prochnow:
Ach, hätte ich bloß einen Kakapo
Edition Pastorplatz, März 2022
ISBN: 3943833526, 15 Euro
ab 5 Jahren

Manchmal male ich ein Haus für uns

Sie wollen Ärztin werden, Barbie und Polizistin, Fußballer und Musiker wie Papa, möchten mit dem Bruder im Garten unter dem Baum sitzen, einen Monat lang mal an nichts denken, einmal warm duschen und ein eigenes Zimmer, ein Zuhause haben. Davon träumen die Kinder aus den Flüchtlingslagern Moria (bis 2020) und Kara Tepe auf Lesbos heute.
Fast die Hälfte aller Menschen auf der Flucht weltweit sind Kinder. Fotografin Alea Horst hat jetzt beim Klett-Kinderbuchverlag ein Buch über Europas vergessene Kinder im quadratischen Bilderbuchformat veröffentlicht. Darin sind ihre ganzseitigen Porträtfotos von Kindern aus den Flüchtlingslagern abgebildet, in denen sie seit sechs Jahren hilft. Dazu erzählen die Kinder ihr von den Erlebnissen der Flucht zuvor, ihrem Alltag im Camp der Gegenwart und ihren Träumen der Zukunft. Sie lädt ein, in die Gefühlswelt der Kinder einzutauchen, in ein halbes Leben lang auf der Flucht, nun hinter Stacheldraht und zu neunt in Zelten, und zu spüren, dass sie nicht nur erfahrenes Leid und Schmerz zeigen, sondern auch Kraft, Hoffnung in die Zukunft und Stärke.
Die offenherzigen Antworten und oft lächelnden Gesichter auf den Fotos der Kinder erklärt Alea Horst so: „Ich begegne den Menschen freundlich und hoffe auf einen Dialog. Sie lächeln zurück und vertrauen mir. Außerdem liebe ich es, mit den Kindern Quatsch zu machen.“
Wenn dieses Buch beim begleitenden Lesen mit ab Achtjährigen hilft, die Anteilnahme gegenüber Flüchtlingsschicksalen zu vergrößern, ist etwas gewonnen. Bestenfalls kann gemeinsames Lesen dazu führen, dass wir uns unseren Kindern gegenüber unserer Mitverantwortung stellen. 2021 hat Alea Horst einen Verein gegründet, für den sie Spenden sammelt. Die Fotos sind bis 23.04. im Café M in der Dammstraße in Burtscheid ausgestellt. Die Zeichnungen im Text steuert Mehrdad Zaeri bei.

Alea Horst/Mehrdad Zaeri (Illustrationen):
Manchmal male ich ein Haus für uns
Klett Kinderbuch, Februar 2022
ISBN: 3954702630, 16 Euro
ab 8 Jahren

Tipp: Am 11. April gibt es eine Lesung im Worthaus!
https://kingkalli.de/event/lesung-manchmal-male-ich-ein-haus-fuer-uns/

Lara Weißbach, Buchhändlerin, empfiehlt:

Die Papagei-Ei-Rettung

Aaaaachtung, Papageienkacke! Doch Capy, das Wasserschwein-kind, hat sich in dem Fund getäuscht: Es ist ein echtes, noch warmes Papagei-Ei. Sofort beschließt Capy, ihr Schlammbad zu verschieben und das Ei zu seinen Eltern zurückzubringen. Das macht sie natürlich nicht alleine: Unterwegs sucht und findet Capy verschiedene helfende Tiere, sodass das Ei den Weg zurück in sein Nest finden kann. Besonders gut kam Bert, der Brüllaffe mit seinem lustigen Akzent, bei den kleinen Zuhörenden an: Er spricht wirklich lustig und ist einfach toll illustriert.
Die gesamte Ausstattung des Bilderbuchs gefällt mir sehr gut: Es ist hochwertiges Papier verarbeitet und die Illustrationen sind sehr liebevoll. Kinder ab drei Jahren haben Spaß daran, Capys Abenteuer zu verfolgen. Aber auch Kinder im beginnenden Grundschulalter haben ihre Freude an dem Buch: Neben der Geschichte von Wasserschwein Capy finden sich hinten im Buch mehrere genauso schön illus-trierte Informationen über den Lebensraum der Wasserschweine, das Pantanal in Südamerika. Neben dem Wasserschwein (was ich vorher noch nicht kannte) werden auch weitere Tiere der Region porträtiert. Somit also ein tolles Sachbilderbuch für Kinder zwischen drei und acht Jahren.

Sandra Grimm:
Die Papagei-Ei-Rettung
mixtvision, März 2022
ISBN: 3958541801, 16 Euro
ab 3 Jahren

Taras Augen

Tara und Alún erleben einen schweren Industrieunfall. Während Alún in der Großstadt unter strenger Überwachung durch Drohnen, Kameras, SigPhone und Co zum Streetartisten wird, gehört Tara mit ihrer Familie unfreiwillig zu den ersten Rückkehrenden in die gelbe Zone.

Dieses Buch packt von der ersten bis zur letzten Seite und lässt einen nicht mehr los. Umweltzerstörung, totale Überwachung, Liebe und Freundschaft – und das alles in diesem wunderschönen Buch, nach dem ich vor allem wegen des tollen Covers gegriffen habe. Absolute Leseempfehlung für Jugendliche und Erwachsene ab 14 Jahren.

Katharina Bendixen:
Taras Augen
mixtvision, Februar 2022
ISBN: 395854181X, 17 Euro
ab 14 Jahren

Angelique Franzen, Azubi, empfiehlt:

Allein auf dem Meer

Was würdet ihr machen, wenn ihr nach einem Sturm allein auf dem Meer wäret? Wahrscheinlich darauf warten, dass Hilfe kommt. Das hoffte jedenfalls Bill, ein Junge aus England, der von seinem wohl größten Abenteuer auf hoher See erzählt. Es sollten eigentlich ein paar tolle Tage mit anderen Teenagern auf dem Schiff werden, wo er während seines Sommers nicht nur die Nase in seine Lehrbücher steckt.
Das Unglück nimmt nördlich der Kanarischen Inseln seinen Lauf. Ein ganz normaler Tag auf dem Meer, bis zum Funkspruch jedenfalls. Oder besser gesagt, bis der Sturm auftaucht. In dem Moment, in dem Bill sich auf dem sich selbst aufblasenden Rettungsfloß in Sicherheit bringen will, auf dem auch seine Kameraden sind, schwimmt es weg und er schafft es nicht rechtzeitig, drauf zu kommen. Schnell begreift er, dass er bei einem so starken Sturm nicht ins Wasser springen kann. Also hechtet er zum Beiboot, in dem er sich, so gut es geht, in Sicherheit bringt. Allein dem Sturm trotzend versucht Bill zu überleben. Auch nach diesem großen Unglück verfolgt ihn das Pech. Bald darauf begegnet er dem Mädchen Aya, das in einem Fass treibt. Sie spricht zwar nur gebrochen seine Sprache, aber mit und mit lernen sie, miteinander zu kommunizieren, und versuchen zusammen, dem Meer zu entkommen.
Aus der Sicht des Jungen Bill wird die Geschichte super erzählt. Ich kann dieses Buch allen, die zum Beispiel den Film „Life of Pi“ gesehen haben, sehr empfehlen, allerdings erst ab elf, da es doch sehr ernste Themen beinhaltet.

Chris Vick:
Allein auf dem Meer
Beltz, Februar 2022
ISBN: 3407756429, 15 Euro
ab 11 Jahren

 

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