Familienfilm: Zambezia

in Kino & Filme

Der Falke Kai wächst in einer abgelegenen afrikanischen Wüstenlandschaft auf – dort lässt sich nicht viel erleben, der Alltag bietet das immergleiche Einerlei und gloriose Jagderfolge lassen sich mangels attraktiver Beute auch nicht verzeichnen. Zwei Vögel landen eines Tages in dieser Einöde und pflanzen Kai eine fantastische Idee in den Kopf: Sie erzählen ihn von Zambezia, ein fernes Paradies für alle Vogelarten, in der alle harmonisch zusammenleben. Als Kai seinen altersweisen Vater Tendai auf dieses El Dorado für alle gefiederten Lebewesen anspricht, fühlt er sich vor den Kopf gestoßen: offensichtlich weiß der Vater von diesem sagenumwobenen Ort, will sich aber nicht klar und ausführlich äußern. Kai macht sich also ohne Tendai auf den Weg, um selbst den Weg nach Zambezia zu finden – eine gefährliche Reise, an deren Ende die Karriere bei der gefiederten Luftpolizei, den Hurricanes, stehen soll. Doch auch in Zambezia lauern Gefahren, längst ist nicht alles eitel Sonnenschein: Die bösartigen Marabus wollen den Frieden zerstören und auch eine fiese Echse intrigiert gegen die Vogelstadt.

Die Fehler, die „Zambezia“ macht, lassen sich vor allem in der allzu vordergründigen Psychologisiserung finden, dass einem allzu einfach gestrickten Schema folgt – für kleine Kinder ist die überraschungsfreie Figurenzeichnung zwar bekömmlich, die psychologische Glaubwürdigkeit der Konkurrenz (vor allem natürlich Pixar und Disney) bleibt auf der Strecke. Dennoch: Im krassen Gegensatz etwa zu deutschen Produkten wie „Die Konferenz der Tiere“ ist dieser südafrikanische Animationsfilm nicht nur eine Fabel mit deutlichen pädagogischen Absichten sondern vor allem ein sehr sauber produzierter Familienfilm auf hohem technischen Niveau. Heraus stechen ganz besonders die üppigen Landschaftsentwürfe, die kräftig-warme Farb-Palette und die energiereichen Kamerafahrten. Auch die Bewegungsabläufe sind selbst in den turbulenten Actionszenen übersichtlich und räumlich genau ausgestaltet. Seinen Witz bezieht der Film meist aus harmlosen, manchmal netten, dann auch wieder sehr platten Slapstick-Einlagen – seine Botschaft dagegen zielt sowohl auf familiären Zusammenhalt, vergisst aber auch nicht die Wichtigkeit individueller Lebensgestaltung.

Obgleich sich „Zambezia“ also primär an ein ganz junges Publikum richtet, versäumt er es, die Geschichte klar und unkompliziert zu halten. Zu viele Schauplatzwechsel können verwirrend wirken, was auch von den meisten Kritikern – völlig zu Recht – hervorgehoben wurde. Ein wenig simpler auf den Punkt formuliert hätte aus diesem abwechslungsreichen Abenteuer ein starkes Werk von internationalem Rang werden können. So bleibt allenfalls genießbarer Durchschnitt der im Kino mit eindrucksvollen Flugaufnahmen in 3D zu überzeugen weiß, in der deutschen Synchronisation aber nochmals zusätzlich an Esprit verliert.

Südafrika 2012 / Regie: Wayne Thornley

Cinéplex Kapzuinerkarrée:
www.cineplex.de/kino/home/city1
Cinetower Alsdorf
www.cinetower.de
Comet Düren:
www.comet-cinemas.com

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