Wie sieht ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Bundesfreiwilligendienst an einer Förderschule aus?

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„Am schönsten finde ich es, wenn ich intensiv mit den Kindern zusammenarbeiten kann“, sagt Sarah Steins. Die 20-Jährige aus Würselen absolviert im Moment einen Freiwilligendienst an der Kleebach-Schule in Aachen. Die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung besuchen rund 200 Schüler vom ersten bis zum zwölften Schuljahr. Das Motto lautet „Lernen und leben – miteinander und jeder auf seine Art“. An vier städteregionalen Förderschulen in Aachen, Stolberg, Herzogenrath und Eschweiler werden jedes Jahr fast 50 junge Menschen gesucht, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) machen wollen. Was erwartet die „FSJler“ und „Bufdis“ dort? Sarah Steins gibt Einblicke in ihre Arbeit.

„Freunde von mir haben ein FSJ gemacht und viel davon erzählt. Ich wusste, dass ich auf jeden Fall etwas mit Kindern machen möchte. Also habe ich mich beworben“, erzählt Steins. Über das Bistum Aachen ist sie auf die Kleebach-Schule gekommen. Bevor sich Schule und Freiwillige füreinander entscheiden, gibt es erst einmal drei Schnuppertage an der jeweiligen Schule. So können sich alle gegenseitig kennenlernen und prüfen: Ist das das Richtige für mich? Für Sarah Steins war es das Richtige und im August 2018 ging es dann endlich los mit ihrem FSJ.

„Ich war am Anfang sehr nervös. Bis dahin hatte ich noch nicht viel Kontakt zu Kindern mit Förderbedarf. Aber es war sehr entspannt. Das Klassenteam hat mich gut aufgenommen, es hat sofort harmoniert“, erzählt sie. „Ich hätte gedacht, dass es mit den Kindern viel schwieriger wird, aber die arbeiten super mit!“ Steins ist einer Klasse fest zugeordnet. Und so sieht ein typischer Arbeitstag aus: Morgens holt sie die Jungen und Mädchen von der Bushaltestelle ab. Im Klassenraum gibt es eine Morgenrunde und danach beginnt der eigentliche Unterricht. Dann muss Steins dafür sorgen, dass die Schüler mitarbeiten. „Ich unterstütze die Kinder zum Beispiel, indem ich ihnen zum Beispiel eine Aufgabe erkläre“, erklärt sie. An der Kleebach-Schule lernen auch Kinder mit körperlichen Behinderungen. Ein Aspekt der Arbeit in der Schule sind daher auch pflegerische Aufgaben: beim Toilettengang begleiten, Wickeln, Nase putzen oder beim Essen helfen.

Bei ihrer Arbeit trägt die 20-Jährige viel Verantwortung. Überfordert sei sie damit aber auf keinen Fall, sie empfinde es vielmehr als Wertschätzung, berichtet sie. Die Zusammenarbeit mit dem Lehrerkollegium funktioniere sehr gut: „Ich finde es gut, dass die Lehrer mir vertrauen“, so Steins. „Wir sprechen immer miteinander, so dass klar ist, welche Aufgaben anstehen. Dabei kann ich selber Wünsche äußern und Ideen einbringen.“ Die Kinder sehen ihr eine Bezugsperson, stellen ihr Fragen und bitten sie um Hilfe.

Welche Eigenschaften muss man für einen Freiwilligendienst an einer Förderschule mitbringen? „Motivation ist natürlich entscheidend, man muss Lust darauf haben“, betont Steins. „Es bringt nix, wenn man sich nur durchquält. Außerdem muss man sich in eine Klasse und in ein Team mit Kollegen integrieren können.“ Kommunikative Fähigkeiten sind ebenfalls von Bedeutung. „Man muss den Kindern aufmerksam zuhören, wenn sie zum Beispiel ihre Bedürfnisse äußern.“

Sarah Steins würde das FSJ an einer Förderschule jederzeit weiterempfehlen. Für ihre persönliche Entwicklung hat es ihr viel gebracht, findet sie: „Man sammelt total viele Erfahrungen, die einen wirklich prägen, und lernt neue Seiten an sich kennen. Ich finde, man wächst hier mit seinen Aufgaben und geht selbstsicherer, erwachsener und besser organsiert aus dem FSJ heraus.“ Positiv beeindruckt hat sie auch das Arbeitsklima an der Schule. Für ihre berufliche Orientierung war das Jahr auf jeden Fall ein Gewinn. Für Steins ist jetzt klar: Sie möchte Sonderpädagogik studieren und selbst Lehrerin an einer Förderschule werden.

Das FSJ und der BFD an den Förderschulen der StädteRegion Aachen beginnt jeweils zum 01. August eines Jahres und endet am 31. Juli des Folgejahres. Eine frühzeitige Bewerbung wird empfohlen. Alle Informationen sind unter
www.staedteregion-aachen.de/freiwilligendienst-schule zu finden.

Wer Interesse hat, einen Freiwilligendienst zu absolvieren, kann jederzeit direkt mit den Schulen Kontakt aufnehmen:
Kleebach-Schule Aachen, Lindenstraße 91, 52080 Aachen, 0241 1892110, kleebach-schule@staedteregion-aachen.de,
Schulleiterin: Kathi Meiß-Schemmel
Regenbogenschule Stolberg, Stettiner Straße 42, 52222 Stolberg, 02402 126070, info@regenbogenschule.org,
Schulleiterin: Petra Schnitzler
Roda-Schule Herzogenrath, Geilenkirchener Straße 33, 52134 Herzogenrath, 02406 92050, roda-schule@staedteregion-aachen.de, Schulleiter: Thomas Kürten
Astrid-Lindgren-Schule Eschweiler, Hüchelner Straße 206, 52249 Eschweiler, 02403 504580,
astrid-lindgren-schule@staedteregion-aachen.de, komm. Schulleiter: Michael Lux

Text: StädteRegion Aachen / Pressestelle

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