Von Kindern und Tieren: Treuer Kumpel oder potenzielle Gefahrenquelle?

in Natur, Tiere, Nachhaltigkeit

„Ich möchte unbedingt einen Hund haben!“ – Mit dieser oder einer ähnlichen Aussage werden viele Eltern früher oder später konfrontiert. Denn die meisten Kinder lieben Tiere! Viele Eltern kommen diesem Wunsch nach, da Studien die positive Wirkung von Tieren auf Kinder belegen. Haustiere sind loyale Trostspender und vermitteln soziale Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein, Einfühlungsvermögen oder Kommunikationsfähigkeit. Zudem animieren sie Kinder und Jugendliche dazu, sich mehr zu bewegen. Aber Tiere können auch Gefahren mit sich bringen. Es kann zu Verletzungen oder zur Übertragung von Infektionen oder Parasiten kommen, wenn man nicht sachgemäß mit ihnen umgeht oder nicht ausreichend auf eine tierärztliche Versorgung achtet.

Der diesjährige Kindersicherheitstag, ausgerichtet von der BAG, fand am 10. Juni statt und beschäftigte sich mit möglichen Gefahren beim Zusammenleben von Kind und Tier. Ein wichtiges Thema, da nach einer Erhebung des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands und des Industrieverbandes für Heimtierbedarf in knapp 60 % aller Haushalte mit Kindern auch Tiere leben. Ursachen für Unfälle sind meistens das fehlende Wissen der Kinder und eine Ermangelung an Feinmotorik. Eltern sind deshalb dafür verantwortlich, ihren Kindern den richtigen Umgang mit Tieren beizubringen und Annäherungsprozesse zu begleiten. Weil die Hauptverantwortung immer bei ihnen liegt, sollten auch sie den Wunsch nach einem Haustier teilen.

Mädchen häufig von Tierunfällen betroffen

Mädchen zwischen 5 und 17 Jahren sind statistisch gesehen auffällig oft von Tierunfällen betroffen, was auf die große Anzahl an Reitunfällen zurückzuführen ist. Außer zu Stürzen kommt es zu Tritten und Bissen. Pferde sind Fluchttiere und erschrecken sich schnell. Aufgrund ihrer Größe und Kraft sind Unfälle mit ihnen besonders gefährlich. Trotzdem ist Reiten eine sinnvolle Beschäftigung, die den natürlichen Bewegungsdrang von Kindern fördert, das Selbstbewusstsein stärkt und zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit verhilft. Um das Gefahrenpotenzial zu begrenzen, sollten Eltern bei der Auswahl des Reitstalls einige Dinge beachten. Damit die Tiere entspannt und zufrieden sind, ist eine artgerechte Haltung sehr wichtig. Pferde sollten gepflegt und neugierig aussehen, möglichst täglich Weidegang haben und in hellen, großen Boxen oder auf Paddocks (eingezäunte Auslaufflächen) gehalten werden. Auch für gelegentliches Ponyreiten empfiehlt sich die Anschaffung von Reitstiefeln. Kinderstiefel aus Gummi sind gebraucht oft günstig zu erstehen und schützen durch ihren Absatz davor, dass Kinderfüße durch die Steigbügel rutschen. Es kann nämlich sehr gefährlich werden, wenn ein Pferd sich plötzlich erschreckt und der Reiter mit einem Fuß noch im Steigbügel festhängt. Ein Helm sollte außerdem immer getragen werden.

Auch im Zusammenleben mit Hund und Katz kann es zu Bissen oder Kratzern kommen. Zum Beispiel wenn sich Kinder sehr hektisch bewegen, sich den Tieren beim Fressen sowie während Ruhephasen nähern oder versuchen, ihnen das geliebte Spielzeug wegzunehmen. Falls es wirklich einmal zu einem Biss kommt, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht und der Impfschutz gegen Tetanus überprüft werden. Insbesondere Katzenbisse infizieren sich schnell und können schwerwiegende Folgen bis hin zu Blutvergiftungen haben. Bitte beachten: Haustiere sind wertvolle Begleiter, aber eben keine Kuscheltiere. Sie sind Lebewesen mit individuellen Ansprüchen und Eigenschaften. Daher sollten Eltern ihren Kindern frühzeitig beibringen, die Bedürfnisse von Tieren zu akzeptieren. So können Kinder und Tiere harmonisch zusammenleben und viel Spaß miteinander haben.

Eine Broschüre zum Thema steht auf der Website der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e. V.“ unter www.kindersicherheit.de/service/downloads.html kostenlos zur Verfügung.

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