Tagesausflug: Auf zum Tüschenbroicher Wald

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Unendlich viele Nachmittage spazierten meine Eltern früher mit mir und meinen Geschwistern zum Tüschenbroicher Wald und wir machten die „Runde um den Weiher“, die mir endlos schien. Viele Jahre später und mit eigenem Kind trat ich die Runde erneut an.

An einem Sonntag mit schönem Wetter kann man schon Schwierigkeiten bekommen, noch einen Parkplatz zu ergattern. Der Wald ist sehr voll mit Spaziergängern und Hunden. Obwohl man hier und in der Umgebung schöne Fahrradtouren unternehmen kann, würde ich an so einem Tag diese Strecke nicht radeln. Man könnte es kaum genießen, da man ständig ausweichen müsste.

Direkt vom Parkplatz aus sieht man den Weiher mit seiner Insel. Daneben liegt das wunderschöne Schloss. Wir starten zuerst rechts rum, vorbei an einer Fischräucherei und Angelbecken. Vor vielen Jahrzehnten war hier ein Schwimmbecken – mein Vater traf sich zu Jugendzeiten hier mit seinen Freunden. Heute darf man hier leider in keinem der Gewässer mehr schwimmen. Im Gebäude an der restaurierten Ölmühle befindet sich heute ein Atelier, welches derzeit in Winterpause ist, aber ab dem 02.04.2018 wieder geöffnet ist.

Um die Runde zum Weiher zu starten, müsste man nun links gehen. Wir gehen erst noch weiter geradeaus und erreichen schnell die achteckige, aber verschlossene Ulrichskapelle, die um 1640 erbaut wurde. Um die Kapelle ranken sich viele Sagen. Ihre Entstehung ist nicht zweifellos geklärt und bietet daher viel Raum, seine eigenen Geschichten um Räuber, Grafen und Priester zu spinnen.

Hier könnten wir noch weiter geradeaus gehen und kämen in Geneiken aus, wo eine der Quellen der Schwalm liegt, die durch den Weiher fließt. In meiner Kindheit war diese Quelle noch frei zugänglich und man konnte das Wasser aus dem Boden sprudeln sehen. Mittlerweile wurde der Bereich versperrt, denn aufgrund der Grundwasserabsenkung als Folge des Tagebaus ist dieser besondere Lebensraum von Austrocknung bedroht. Die Quellbereiche müssen mit Wasser aus den Tagebau-Wasserwerken gespeist werden und stehen unter besonderem Schutz.

Wir schlagen aber nun endlich den Weg um den Weiher ein. Schon jetzt hat unsere Tochter so viele Eindrücke gesammelt, dass sie in den Kinderwagen will und kurz darauf bereits eingeschlafen ist. So schwelge ich in Erinnerungen und freue mich über die verschiedenen Ansichten des alten Messerturms, des Schlosses und der Motte (die Insel in der Mitte des Weihers). Wir gehen vorbei an riesigen Bäumen und Moor, laufen über eine Bachbrücke und sehen spektakuläre Tipis.

An dem Gebäude, welches das Restaurant „Tüschenbroicher Mühle“ beherbergt, befindet sich die Kornmühle, die derzeit renoviert wird. Auf der Außenterrasse des Restaurants kann man Kaffee und Kuchen mit Blick auf den Weiher genießen. Wobei ein selbst mitgebrachtes Picknick in den warmen Monaten noch mehr Charme hat.

Von April bis Oktober ist der Zugang über die Brücke zur Minigolfanlage geöffnet. Man hat dann auch die Möglichkeit, ein Bötchen zu leihen und um die Motte zu rudern.

Bei unserem Besuch war der Weiher teilweise zugefroren. In einem richtig kalten Winter, wenn das Wasser eine dicke Eisschicht gebildet hat, kann man hier Schlittschuh laufen oder die Motte sogar erkunden. In meiner Kindheit gab es hier noch Tunneleingänge in der Erde, die vermutlich zur Burg gehörten, die einst auf der Motte stand. Zu gerne würde ich wissen, ob man immer noch hineinklettern kann. Vielleicht friert der Weiher ja im nächsten Winter ausreichend zu.

Der Tüschenbroicher Wald befindet sich bei Wegberg. Abgehend von der Gerderhahner Straßen, liegt die Einfahrt zu den Parkplätzen direkt am Wald.

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