Abschlussausstellung des Projekts „Festplatte Kohle 2“
Das Aachener Revier gilt als das älteste Steinkohlenrevier Europas. Schon Belege von 1113 und aus dem 13. Jahrhundert deuten auf eine lange Tradition hin. 1907 befand sich hier mit dem EBV das größte deutsche Bergwerksunternehmen. Jedoch war das Aachener Revier nicht nur das älteste Abbaugebiet für Steinkohle, sondern auch das erste, das vollständig zum Erliegen kam. Es ist das Gedächtnis der Nordregion von Aachen, eine Art digitale Festplatte, da die Kohle die Geschichte konserviert und sie entfaltet, wenn sie wieder an die Oberfläche gelangt.
Ein halbes Jahr lang haben 25 Schüler und Schülerinnen der Marienschule Alsdorf ihre Heimat erkundet und sind der Geschichte des Reviers, die der Bergbau hier mit sich brachte, und den Geschichten der Menschen im Projekt „Festplatte Kohle 2“ nachgegangen. Die Jugendlichen beschäftigten sich im Rahmen von außerschulischen Workshops insbesondere mit der Architektur im Kohlerevier und der Arbeit unter Tage, ebenso aber auch mit dem sozialen Miteinander der Kumpel und ihrer Familien. Hierfür inszenierten sie Fotos, erstellten Collagen und interviewten Zeitzeugen. Die Ergebnisse waren bei einer Abschlussausstellung am 14. Februar 2017 im Saal des Bergbaumuseums Grube Anna e. V. in Alsdorf in Form von Filmen und Fotografien zu sehen. Begleitet wurden die verschiedenen Workshops durch lokale Künstler, die selber Bergleute in der Familie hatten. So konnten die Künstler ebenfalls Neues von den Schülerinnen und Schülern lernen und sie bei der Umsetzung ihrer Ideen begleiten.
Das Projekt „Festplatte Kohle“ fand aufgrund des Erfolgs im Vorjahr bereits zum zweiten Mal statt. Die Werke aus dem ersten Projekt sind unter www.festplatte-kohle.bleiberger.de zu sehen, die Werke aus dem zweiten Durchlauf werden folgen. Als Kooperationspartner wirkten dieses Mal neben der Marienschule Alsdorf die Jugendkunstschule Aber Hallo e. V., das Bergbaumuseum Grube Anna e. V. sowie das Energeticon Alsdorf mit.
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