In zwei Tagen zum Rettungsschwimmer

in Aktuelles um die Ecke, yang52 (14+), Zukunftsstarter – neben und nach den Schule

Notwendige Vorbereitung für viele Berufe

„Ein Schwimmabzeichen braucht man doch nur als Bademeister“, denkt ihr vielleicht. Nein! Auch als Polizist, bei der Bundeswehr, bei der Feuerwehr und auch als Sportlehrer braucht man ein Rettungsschwimmabzeichen. Sabrina Marx hat sich in Stolberg einen Lehrgang angeschaut.

Das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen (DRSA) befähigt zur Rettung von ertrinkenden Personen. „Das Abzeichen braucht man z. B. für Ausbildungen bei der Bundeswehr, Feuerwehr oder als Sportlehrer“, so Jürgen Karl, Leiter Verbandskommunikation der Deutsche-LebensRettungs-Gesellschaft (DLRG) Aachen. „Die meisten machen es aber für den Polizeidienst.“ Wenn man als Jugendgruppenleiter oder Lehrer plant, während eines Ausflugs Schwimmen zu gehen, ist ein Rettungsschwimmabzeichen (oder alternativ die sogenannte „Rettungsfähigkeit“) ebenfalls notwendig. Außerdem müssen Lehrpersonen in NRW nach dem neuen Schulerlass von 2014 die Prüfung alle 4 Jahre wiederholen. „Sehr sinnvoll“, findet Jürgen Karl. Denn im Berufsalltag gerät vieles in Vergessenheit. Abzeichen stellen ihm zufolge aber nur den ersten Schritt einer richtigen Rettungstätigkeit dar. „Die eigentliche Erfahrung als Rettungsschwimmer kommt mit dem Einsatz,“ erklärt er, „sozusagen Learning by Doing.“

Auch beim diesjährigen Kompaktlehrgang der DLRG-Ortsgruppen Aachen und Stolberg sind besonders viele Polizeianwärter unter den Teilnehmern. An nur einem Wochenende können zum mittlerweile 3. Mal die DRSA Bronze und Silber sowie das Schwimmabzeichen Gold abgelegt werden. Am Morgen des ersten Tages ist zunächst Theorie angesagt. Die Praxis folgt anschließend in der Stolberger Schwimmhalle am Glashütter Weiher. Praktische Aufgaben finden generell nur im Hallenbad statt, da in natürlichen Gewässern das genaue Abmessen der Strecken zu aufwändig ist. Zusätzlich muss außerdem ein Erste-Hilfe-Kurs besucht werden.

Im praktischen Prüfungsteil durchlaufen die Teilnehmer je nach Abzeichen bis zu 14 unterschiedliche Stationen. Für das DRSA Bronze, das Polizisten benötigen, sind u. a. das Langstreckenschwimmen über 200 m in höchstens 10 Minuten, verschiedene Sprünge, Streckentauchen über 15 m und Tieftauchen mit Heraufholen eines Tauchringes zu bewältigen. Zudem wird die Befreiung aus einer Halsumklammerung, die Herz-Lungen-Wiederbelebung und das Abschleppen einer andere Person geprüft. Eine besonders kräftezehrende Übung ist das Schwimmen mit Kleidung. Zwei junge Polizeianwärterinnen kommen hier an ihre Grenzen und müssen noch ein wenig an der Beintechnik feilen. Eine solche Herausforderung ist jedoch gerade wichtig, da Notfallsituationen plötzlich eintreten und schnell gehandelt werden muss. Da bleibt keine Zeit, erst noch die Kleidung auzuziehen.

Die Anforderungen sind folglich hoch, und es bedarf einer guten körperlichen Fitness und einiger Vorkenntnisse, um die Abzeichen in nur zwei Tagen zu bestehen. Trotzdem ist Dirk Köttgen, Vorsitzender der Ortsgruppe Stolberg, zuversichtlich hinsichtlich der Erfolgsquote: „Wie viele wirklich bestanden haben, sehen wir erst morgen. Bei zwei oder drei Teilnehmern könnte es knapp werden, alle anderen haben gute Chancen.“ Falls eine Einheit nicht bestanden wird, gibt es die Möglichkeit, diese innerhalb von drei Monaten nachzuholen. Für alle, die mehr Zeit zur Vorbereitung benötigen, bietet die DLRG aber auch achtwöchige Kurse an, in denen das Tempo deutlich langsamer ist. Bei allen Abzeichen empfiehlt es sich, vorher mit einem Arzt ein Gespräch über die eigene Fitness zu führen. Insbesondere das Schwimmabzeichen Gold kann aufgrund der hohen Anforderungen in der Langstrecke und im Streckentauchen z. B. für Asthmatiker eine große körperliche Belastung darstellen.

dlrg_schwimmabzeichen

Infos im Netz //
www.stolberg.dlrg.de
www.aachen.dlrg.de
www.dlrg.de (dort könnt ihr auch nach der DLRG in eurer Nähe suchen)

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