Digitales Lernen: Der optimale Arbeitsplatz für Kinder

Computergeräte gehören mittlerweile auch im Kinderzimmer zum festen Inventar. Dabei nutzen Kinder Laptop und Smartphones zum einen zunehmend zur Freizeitgestaltung, zum anderen werden vermehrt Hausaufgaben am heimischen Bildschirm erledigt. Das lockdown-bedingte Homeschooling hat diesen Trend noch einmal verstärkt. Dabei werden oft gesundheitliche Faktoren vernachlässigt. Im Prinzip sollte ein Bildschirm-Lernplatz für Schüler den herkömmlichen Vorgaben eines klassischen Büro-Arbeitsplatzes für Erwachsene entsprechen.

E-Learning: Vor- und Nachteile

Digitales Lernen hat einige Vorteile. Der Umgang mit technischem Equipment erhöht die Freude am Lernen, zumal das Internet auch einen unerschöpflichen Fundus an Lern-Informationen in Form von Texten, Bildern und Videos bietet. Auch kann ein Kind anstehende Aufgaben in seinem ganz eigenen Tempo erledigen. Eine negative Begleiterscheinung ist aber zum Beispiel der eingeschränkte direkte soziale Kontakt zu Mitschülern und Freunden. Zudem ist die Versuchung groß, statt Hausaufgaben abzuarbeiten, nebenbei einfach im Internet zu surfen oder mit Freunden zu chatten.

Ein weiterer nachteiliger Effekt ist die einseitige, gesundheitliche Beanspruchung durch vieles Sitzen. So klagen Schüler immer häufiger über Rückenschmerzen. Umso wichtiger sind Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge am heimischen Computerplatz.

Praktische Tipps für einen angenehmen Lernplatz zu Hause

Schreibtisch, Lichtregulierung, Ruhe, Farbgestaltung und mehr: Was im Büro gilt, kann auch auf den Lern- und Arbeitsplatz im Kinderzimmer angewandt werden. Zu beachten ist zugleich: Es geht um mehr als nur um Funktionalität, denn Kinder und Jugendlichen sollen sich beim Lernen letztendlich auch rundum wohlfühlen.

Das Mobiliar

Ein höhenverstellbarer Schreibtisch ist äußerst praktisch, denn er lässt sich der wachsenden Größe eines Kindes mühelos anpassen und bietet die Möglichkeit, auch im Stehen am Bildschirm zu lernen. Eine Tischplatte, die geneigt werden kann, sorgt für den idealen Augenabstand zum Lernmaterial.

Der Schreibtischstuhl sollte sich ebenfalls individuell einstellen lassen, und zwar sowohl in der Sitzhöhe als auch in der Sitztiefe. Eine dynamische Rückenlehne, die die Lendenwirbelsäule stützt, ist ein Muss. Beim aufrechten Sitzen sollten die Füße vollflächig auf dem Boden stehen.

Ein ausreichend bemessenes Regal für Bücher, Hefte und andere Lernmaterialien sollte in der Nähe des Schreibtisches platziert werden. So lässt sich gekonnt ein Spagat schaffen: Das Kind steht zwischendurch auf oder streckt die Arme aus, wird aber nicht zu lange von der Arbeit abgelenkt.

Augenfreundliches Lernen

Wird der Schreibtisch parallel zum Fenster gestellt, lassen sich Blendungen und müde Augen vermeiden. Ein flexibler Sonnenschutz am Fenster wie Vorhänge oder Rollos sorgt zusätzlich für ein blendfreies, konzentriertes Arbeiten.

Wie in einem normalen Büro können auch einfach herkömmliche Innenjalousien mit Lamellen verwendet werden, um Lichtreflexionen und einer zu starken Sonneneinstrahlung entgegenzuwirken. Innenjalousien sind in der Regel die preiswerteste Variante unter den Fensterdekorationen und heutzutage ebenfalls in kindgerechten farbenfrohen Designs erhältlich.

Wird es dunkel, kommt künstliches Licht zum Einsatz. LED-Lampen sind besonders gut geeignet, denn sie bieten ein naturnahes Lichtspektrum. Das Zimmer sollte großflächig mittels Deckenlampen ausgeleuchtet werden, am Schreibtisch vermeidet eine zusätzliche Lampe Schattenwürfe und hilft, die Aufmerksamkeit zu bündeln.

Lernfördernde Deko

Leuchtendes Pink und Neongrün sind die absoluten Lieblingsfarben? Für konzentriertes Lernen sind helle, warme Töne die bessere Wahl, zum Beispiel ein cremiges Beige, ein sonniges Gelb oder ein helles Orange. Knallige Nuancen dürfen trotzdem zum Einsatz kommen – als sorgfältig und sparsam platzierte Akzente in Form von Dekokissen, Bilderrahmen, Schreibtischunterlage und Schreibtischlampe. Blau wirkt beruhigend und steigert die Konzentration, Rot steht für Dynamik und mobilisiert den Gedankenaustausch. Grüntöne verbessern die emotionale Stabilität.

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, den Arbeits- und Lernbereich optisch vom übrigen Zimmer zu trennen, zum Beispiel mit einem hübschen Paravent oder einem hohen Regal. Dies dient der Konzentration beim Lernen und später am Abend zugleich einem erholsamen Schlaf – ganz nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“.

Auch Pflanzen sollten im Lernbereich des Kinderzimmers nicht fehlen. Sie sorgen nicht nur für eine ausgleichende Atmosphäre, sondern reinigen und befeuchten zusätzlich die Luft.

Auf körperliche Betätigung des Kindes achten

Wenn Kinder immer mehr Zeit vor dem Computer verbringen, kommt häufig die Bewegung zu kurz. Fortdauernder Bewegungsmangel birgt jedoch einige beträchtliche Gesundheitsrisiken. Typische chronische Folgeerkrankungen, die sich bereits in jungen Jahren manifestieren können, sind Übergewicht und Diabetes.

Deswegen sollte regelmäßig auf körperliche Betätigung geachtet werden. Gemeinsame Spaziergänge oder Fahrradtouren in der Natur sorgen beispielsweise für einen optimalen Ausgleich und Abstand zum Lernalltag. Daneben empfiehlt es sich, dem Kind eine Sportart seiner Wahl anzubieten, die zum Beispiel günstig in einem Verein ausgeübt werden kann. In Lockdown-Zeiten kann alternativ auf kindgerechte Online-Sport-Kurse oder auch digitale Fitness- und Sportspiele zurückgegriffen werden, die den Nachwuchs zwischendurch ordentlich auf Trab bringen und in Phasen eingeschränkter Freizeitmöglichkeiten auch für einen vergnüglichen Zeitvertreib sorgen.

Alle Tipps im Überblick:

• Ergonomische Möbel
• Blendschutz in Form von Innenjalousien, Rollos & Co.
• LED-Beleuchtung für einen hellen Lernplatz auch am Abend
• Sanfte helle Dekoration des Kinderzimmers mit einzelnen bunten Farbakzenten
• Paravent für die Abtrennung des Lernbereichs vom Freizeitbereich
• Topfpflanzen für ein natürliches Umfeld
• Mit Bewegung und Sport Abwechslung schaffen