„Wegwerfware Kleidung“

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In Deutschland ist Mode und Aussehen ein wichtiger Teil unseres Lebens geworden. Jeder möchte zu jeder Zeit gut aussehen und achtet stark auf seinen modischen Stil. Unsere Generation, vor allem die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sind bekannt dafür. Dabei werden Unmengen an Klamotten gekauft und auch wieder unbenutzt weggeworfen. Laut Greenpeace liegen eine Million Kleidungsstücke in Deutschland unbenutzt im Schrank.

Greenpeace hat sich damit beschäftigt und die Kampagne „Wegwerfware Kleidung“ begonnen. Greenpeace ist eine Non-Profit-Organisation, in deren Kampagnen es meist m den Schutz der Umwelt geht und die bekannt dafür ist, die Leute auf Probleme aufmerksam machen zu wollen, um die Umwelt zu schützen. Diesmal geht es um den Kleiderkonsum vor allem in Deutschland. Laut einer Studie von 2015 wird billige Ware in Massen verkauft und dabei werden viele Kleidungsstücke kaum getragen. Vor allem Textilgiganten wie H&M, Zara, Lidl und Aldi kurbeln dieses Verhalten an. Meist mit fatalen Folgen. Ein Beispiel: Für eine einzige Jeans, die man ganz einfach und ohne Probleme hier im Geschäft kauft, werden 7000 Liter Wasser in z. B. Bangladesch verbraucht. Dabei fließen Unmengen an giftigen und krebserregenden Chemikalien in Flüsse und Meere. 70 Prozent der Menschen sind sich dieser Risiken bewusst, da vor allem in Schulen viel über Billiglohnländer gesprochen wird. Trotzdem wird beim Kauf nicht beachtet, wie dieses Produkt hergestellt wurde, sondern, wie es aussieht bzw. wie viel es kostet. Greenpeace ist der Meinung, dass solch ein Denken gefährlich für die Umwelt ist (siehe www.greenpeace.de/detox).
Man sollte gegen diesen Fast-Fashion-Wahn ankämpfen und ihn wenn möglich stoppen, lautet der Appell. Greenpeace hat zu dieser Kampagne eine Online-Umfrage gestartet, an der 1011 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren teilgenommen haben. Sie wollten wissen, wie lange die Kleidung getragen wird, ob Reparatur und Kleidertausch genutzt werden und welche Kriterien beim Kauf für die Menschen wichtig sind.
Im Durchschnitt besitzt ein Deutscher 50 bis 100 Teile. Dabei haben Frauen im Durchschnitt mehr Kleiderstücke als Männer und kaufen auch gerne mehr ein. Das Kaufverhalten wird durch Geschlecht, Bildung, Herkunft und Einkommen beeinflusst. Je mehr Bildung und Einkommen, desto mehr wird auch gekauft. Bei der Umfrage stellte sich heraus, dass sehr viele Kleidungsstücke nur ein- bis zweimal getragen werden und einige wenige sogar unbenutzt bleiben. In einem Kleiderschrank mit um die 100 Teilen wird also jedes fünfte Teil so gut wie nie getragen. Besonders Oberteile, Hosen und Schuhe werden sehr schnell weggeworfen oder aussortiert. Dabei ist der Grund selten, dass das Kleidungsstück zu klein war, sondern eher, dass es nicht mehr zum eigenen Stil passte oder einem nicht mehr gefiel.

Deshalb ist das Design eines Kleidungsstücks heutzutage auch so wichtig. Je nach Kleidungsstil und Geschmack sortieren die meisten Menschen ihre Kleider aus, vor allem wenn es keinen Platz mehr im Schrank gibt. Dann werden unbenutzte oder kaum getragene Sachen einfach weggeworfen, um für neues Platz zu machen.

Dabei ist es ganz einfach, sein Kaufverhalten zu verbessern. Man sollte alte oder nicht mehr benutzte Klamotten spenden oder in die Altkleidersammlung geben. Neuere und auch sehr gute Alternativen sind zum Beispiel Kleidertauschbörsen, in denen man seine Kleidung einfach gegen andere eintauscht. Ein gutes Beispiel ist da zum Beispiel die Plattform „Kleiderkreisel“. Hier kann man eigene Kleidungsstücke verkaufen/verschenken oder sogar mit anderen Mitgliedern tauschen. Dabei ist diese Plattform sehr zuverlässig, denn der Zustand des Teils wird immer angegeben, und auch ich habe damit bereits einige gute Erfahrungen machen können. Trotz aller Einfachheit sind solche Mittel noch nicht sehr verbreitet. Die Umfrage zeigt jedoch, dass wenigstens ein paar Leute ihre alten Kleider weitergeben oder spenden.
Shoppen macht wirklich Spaß, und das Kaufverhalten von anderen Menschen kann man sehr gut verstehen, jedoch sollte man trotz allem auf seinen eigenen Konsum achten. Viele Konsumenten wünschen sich Siegel auf Kleidungsstücken, um klar sehen zu können, wie das Produkt hergestellt wurde. Dabei sind auch Kleidungsgarantien wie beispielsweise bei Elektrogeräten sehr gefragt. Das bedeutet, dass man z. B. eine Verschleißgarantie bekommt, falls z. B. der Reißverschluss eines Pullovers kaputt geht. Man bekommt also einen neuen Pullover, während der andere repariert und weiterverkauft oder gespendet wird. Hier ist es jedoch die Aufgabe der Unternehmen, so etwas durchzusetzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Fast-Fashion-Konsum in Deutschland einen hohen Stellenwert hat, man sollte jedoch darauf achten, was man kauft, und auch, was man wegschmeißt, um die Umwelt zu schützen. Man kann verschlissene oder „langweilige“ Kleidungsstücke einfach reparieren lassen oder sogar selbst aufpimpen. So etwas ist heutzutage sehr einfach und auch ziemlich preiswert. Kleidertauschbörsen könnten mehr Aufmerksamkeit gebrauchen, und große Unternehmen sollten ihre Kleidungsstücke klar kennzeichnen, um es den Konsumenten leichter zu machen.

(Aus Ausgabe a52 Nummer 03)

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