Waldkindergarten – bei Wind und Wetter draußen

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Bei Waldkindergärten stehen der Aufenthalt und das Spielen in der freien Natur im Mittelpunkt. Dies soll positive Auswirkungen auf die Entwicklung und Gesundheit der Kinder haben, und die abwechslungsreichen Aktivitäten im Wald fördern ihre Selbständigkeit und Kreativität. Im Jahr 2013/14 ist das Konzept der Waldkindergärten von einer Elterninitiative in Erkelenz übernommen worden, die auch den Aachener Waldkindergarten „Haselmäuse“ eröffnet hat. Heute beherbergt die gUG zwei Gruppen, die jeweils bis zu zwanzig Kinder aufnehmen können. Die Kinder im Alter von zwei Jahren bis ins Schulalter werden hier von Erziehern und Erzieherinnen bis in den Nachmittag um halb vier betreut. Wir haben sie einen Vormittag lang begleitet.

IMG_9869waldkindergarten_aachen„Hallo, kommt doch rein“, werden wir von dem Sozialpädagogen Andreas Leifeld begrüßt, der uns die Tür des roten Bauwagens einladend aufhält. Er steht auf dem ehemaligen Gelände des Kneipenvereins am Preusweg, und auf dem Gelände befinden sich bisher eine Vogelnestschaukel, ein Sandkasten, drei Bauwagen und die „Villa Rosa“, ein kleines Häuschen, das als Lagerraum dient. Geplant sind Umbauarbeiten für dieses Frühjahr, die den Boden festigen sollen und das Anlegen von Hochbeeten beinhalten.
Als wir den hölzernen Bauwagen betreten, begrüßt uns eine Gruppe von Kindern und vier Erzieherinnen mit einem strahlenden Lächeln. „Um 8:30 Uhr sind meistens alle Kinder da und dann frühstücken wir erstmal gemütlich. Im Sommer stellen wir die Tische nach draußen und genießen unser Frühstück dort“, wird uns erklärt. Nur bei Sturm und Gewitter sind die Kinder aus Sicherheitsgründen leider gezwungen, drinnen zu bleiben.
Nach dem Frühstück helfen die Kinder aufzuräumen. Danach werden sie für den Tag im Wald warm eingepackt. Matschhose, Schal, Mütze, Handschuhe und Co sind ein Muss. Während ein paar Kinder etwas länger brauchen, spielen die anderen schon ausgelassen miteinander auf dem Außengelände des Kindergartens. Einige der Betreuer/-innen packen die Bollerwagen, genannt „Kinder-Taxis“, mit den nötigen Sachen für den Wald: Wickelsachen, Sitzkissen, Decken, Bücher zum Vorlesen und natürlich ein Erste-Hilfe-Kasten. Die „Kinder-Taxis“ dienen nicht nur zum Transport von Zubehör, sondern auch für erschöpfte Kinder, die dort in Decken gewickelt schlafen können. Sobald alle fertig sind, sammeln sich die beiden Gruppen am Tor und stellen sich in einem Kreis auf, um gemeinsam zu singen. Anschließend geht es auf ins tägliche Wald-abenteuer.

IMG_9874waldkindergarten_aachenIn langsamem Tempo spazieren wir durch den Wald. Damit die Gruppen zusammenbleiben und kein Kind verloren geht, wurden allgemeine Haltepunkte ausgemacht, an denen die Schnelleren auf die Langsameren warten. Ob nun Matschkugeln geformt werden, an der Pferdetränke gespielt oder „Pferdekacka“ auf dem Weg entdeckt wird, macht keinen Unterschied. Denn im Vordergrund steht das Entdecken, Erkunden und Verstehen der Natur. Darum ist es auch nicht wichtig, wann das Ziel erreicht wird, da „bei uns der Weg das Ziel ist.“, so Andreas Leifeld. Irgendwann erreichen wir den Wichtelberg, unseren heutigen Rastplatz, wo Sitzkissen und Bücher ausgepackt werden. Wie der Aufenthalt an der jeweiligen Endstation gestaltet wird, ist immer unterschiedlich, je nach Interesse der Kinder. Auch aktuelle Themen wie beispielsweise der Umweltschutz werden besprochen, und es wird versucht den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Tieren zu vermitteln. Die Betreuer/-innen lassen den Kindern freie Hand beim Spielen, versuchen, Impulse zu geben und die Wünsche und Ideen kräftig zu unterstützen. Manche Kinder lauschen dem Vorlesen eines Erziehers, andere schnitzen eifrig unter Aufsicht ihre selbst gesammelten Stöcke. Sozialpädagogin  Dominique Nait-Limen erzählt: „Bei uns im Kindergarten sind erstaunlicherweise mehr Mädchen als Jungen. Und für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass vielleicht auch Kinder mit Migrationshintergrund den Weg zu uns finden.“
Gegen halb eins geht es dann zurück zum Kindergarten, um das Mittagessen zu sich zu nehmen, das jeden Tag frisch von einem Bio-Caterer geliefert wird, und wir verabschieden uns nach diesem erfrischenden Waldausflug.

Derzeit hat der Waldkindergarten noch Plätze frei.
Interessierte können sich unter 0157 56247772 oder 0178 2140781 näher informieren.
Die Beitragskosten unterliegen der Kitagebührenordnung. Zusätzlich kommen 45 Euro monatlich hinzu. Bei Bedarf muss das Mittagessen mit 2,50 Euro täglich bezahlt werden.

Text von unseren Schülerpraktikantinnen Manuela Batlle (15), Leonie Pies (15) und Elisabeth Federwisch (15)

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2 responses to “Waldkindergarten – bei Wind und Wetter draußen

  1. Wüllenweber
    Gut Merberich
    52379 Langerwehe

    Sehr geehrte Damen und Herrn,

    unsere Zwillinge, Luise und Elisa, sind nun 6 Monate alt. Mit 3 Jahren wäre es schön, wenn sie in den Kindergarten gehen würden.
    Das Konzept des Waldkindergartens gefällt uns, da wir auf dem Land auf einem Schutzhof für Tiere leben.
    Bitte teilen Sie mir mit, ob ein Vorstellungsgespräch möglich ist.
    Ich bin unter dr.wuellenweber@t-online.de oder unter 01703513835 oder Arbeitsplatz 0241/4017061 zu erreichen.

    Vielen Dank für Ihre Bemühungen

    Ihr
    Peter Wüllenweber

    1. Hallo Herr Wüllenweber,
      vielen Dank für die Nachricht. Bitte wenden Sie sich doch an den Kindergarten direkt, das wird am einfachsten sein. Ich weiß auch nicht genau, welchen Sie meinen.
      Viel Erfolg bei der Suche!
      Mit freundlichen Grüßen,
      Birgit Franchy