Erfahrungsbericht: Eingewöhnungszeit in die Kita

in Aktuelles um die Ecke, Familienleben

Malträtiert vom Schlafmangel und stundenlangem Stillen war ich neidisch, als mein Partner drei Wochen nach der Geburt unserer Tochter zum ersten Mal wieder arbeiten ging. Ich wünschte mir eine Pause vom Nonstop-Schuckeln und ständigem Bereitsein. Ich wollte mal wieder eine Tätigkeit ohne Unterbrechung ausführen können.
Mit der Zeit bauten meine Tochter und ich einen Rhythmus auf und entwickelten eine sehr enge Beziehung. Wir erlebten viele tolle Dinge zusammen. Gingen jede Woche zusammen auf den Markt und kochten viele leckere Sachen. Wir hatten Zeit, unsere Familie und Freunde zu besuchen, gingen stundenlang mit unserem Hund spazieren. Die erste Elternzeit war eine sehr intensive und wahrscheinlich die schönste Zeit in meinem Leben.

Mit knapp einem Jahr begann die Eingewöhnungszeit bei einer ganz tollen Tagesmutter, die sich viel Zeit für uns nahm. Für einige Stunden in der Woche ging unser Kind dorthin. Ein erster Schritt in die Welt hinaus. Ich fing an, etwas zu arbeiten. Trotzdem hatten wir noch viel Zeit zusammen und keinen Stress am Morgen.

Wir hatten das Glück, letzten Sommer einen Platz in unserer Wunsch-Kindertagesstätte zu bekommen, und ich hatte die Möglichkeit, mich beruflich zu verändern. Mit guten Vorsätzen, mich am Morgen nicht stressen zu lassen und Kind, Partnerschaft, Beruf, Hund, Familie, Freunde, Hobbys und Haushalt unter einen Hut zu bekommen, starteten wir in die Eingewöhnungszeit und ich wurde schnell von der Realität eingeholt.
Meine Tochter ist eigentlich sehr offen und liebt andere Kinder. So dachte ich, dass die Eingewöhnung problemlos verlaufen würde. Falsch gedacht. Die Erkenntnis, dass die Kita nun was Längerfristiges war, und zwar ohne Mama, machte die Kleine nach einer Woche unsicher. Und mich gleich mit.

So sehr ich mir oft mehr Betreuung für sie gewünscht hatte, um mehr Zeit für mich zu haben oder um Dinge erledigen zu können, so sehr zweifelte ich nun, ob es das Richtige war. Ich wollte keinen Stress am Morgen, der sich anfangs aber kaum vermeiden ließ. Ich wollte Zeit mit meiner Kleinen verbringen, doch der Tag hatte zu wenige Stunden. Holte ich sie nach meinem Feierabend von der Kita ab, war nicht mehr viel vom Tag übrig.
Ich musste fremden Frauen und Männern vertrauen, mit meinem Kind verantwortungsvoll und liebevoll umzugehen. Es ernst zu nehmen und in die Gruppe zu integrieren. Seine Bedürfnisse zu erkennen und nach Möglichkeit zu erfüllen. War das nicht eigentlich mein Job?, fragte ich mich. Durfte ich loslassen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, und konnte ich mich auf die Erzieher verlassen?

Jeden Tag sah ich mehr, wie meine Tochter ankam und sich entfaltete. Sie liebt die anderen Kinder und die verschiedenen Spielmöglichkeiten, die ihr geboten werden, ohne sie zu überfordern. Die Erzieher sind unglaublich engagiert und schaffen eine gemütliche und angenehme Atmosphäre. Es gibt eine Köchin, die jeden Tag frisch und gesund kocht. Da essen sogar die Mitarbeiter gerne mit. Ich weiß, dass ich ihr nichts Schlechtes tue, wenn sie dorthin geht, ganz im Gegenteil. Ja, ich kann ohne schlechtes Gewissen loslassen und ich kann den Erziehern vertrauen.

In unserer Familie musste sich die neue Situation erst noch etwas einpendeln, aber inzwischen freue ich mich, arbeiten gehen zu können und meinem „Baby“ dabei zuzuschauen, wie es die Welt nun weiter kennenlernt.

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