Wenn Glück und Übelkeit sich treffen

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Im wahrsten Sinne des Wortes „zum Kotzen“. Bianca Sukrow hat sich für KingKalli mit dem Thema Schwangerschaftsübelkeit und auch der extremen Form der Übelkeit Hyperemesis gravidarum auseinandergesetzt.


Wenn bei verspäteter Regel das berühmte morgendliche Unwohlsein einsetzt, ist jedem klar: Frau ist schwanger. Ungefähr Drei Viertel aller Schwangeren leiden unter einem flauen Gefühl im Magen, Übelkeit oder gar Erbrechen. Auch wenn der Mechanismus noch nicht bis ins Letzte erforscht ist: Hauptursache für die Unpässlichkeit ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Hormonausschüttung in der Frühschwangerschaft. Von der 6. bis zur 12. Schwangerschaftswoche ist die Konzentration des schwangerschafterhaltenden Hormons hCG besonders hoch, die Übelkeit stellt sich ein. Danach sinkt das Level des Hormons wieder, und bei den meisten Frauen verschwinden die Symptome. Dass die Übelkeit ausschließlich morgens auftritt, ist allerdings ein Gerücht – auch im Wortsinn, denn oft wirken Gerüche als Auslöser für tageszeitunabhängige Übelkeitsattacken.

Übelkeitsattacken durch Gerüche

Viele Betroffene reagieren im ersten Schwangerschaftsdrittel äußerst empfindlich auf Lebensmitteldünste, Duftstoffe oder Zigarettenqualm. Auch wenn Brechreiz nicht zu den angenehmen Seiten einer Schwangerschaft gehört, gesundheitlich bedenklich ist er nur in wenigen Fällen. Im Gegenteil: Die Übelkeit ist ein guter Indikator dafür, dass der Körper fleißig alle Umbaumaßnahmen vornimmt, die für eine erfolgreiche Schwangerschaft nötig sind. Frauen mit Schwangerschaftsübelkeit erleiden seltener eine Fehlgeburt – rein statistisch betrachtet natürlich, denn es kommen auch zahlreiche gesunde Kinder zur Welt, ohne dass die werdende Mutter täglich Spucktüten füllt. Ob es überhaupt zur Übelkeit kommt, hängt auch mit der Ernährung zusammen.

Übelkeit als Schutz

In Kulturen, die sich traditionell fleischarm ernähren und hauptsächlich gut verträgliche Pflanzen zu sich nehmen, ist das Problem so gut wie unbekannt. Die amerikanischen Wissenschaftler Paul Sherman und Samuel Flaxman halten den Ekel vor bestimmten Speisen und Gerüchen für einen evolutionären Vorteil, der das Kind in der besonders sensiblen ersten Entwicklungsphase vor dem Einfluss schädlicher Stoffe schützt. Tatsächlich werden vor allem leicht verderbliche Waren wie Fleisch oder Fisch von vielen Schwangeren als besonders ekelauslösend genannt. Obwohl mäßige Übelkeit also erst einmal als gutes Zeichen zu werten ist, müssen sich Schwangere ihr aber noch lange nicht widerstandslos ausliefern. Einige Tricks haben sich bewährt, um den Brechreiz zumindest zeitweilig zu lindern. Ingwer (frisch, in Kapseln oder als Tee) zeigt bei vielen Frauen eine gute Wirkung, ebenso wie die Einnahme vieler kleiner Mahlzeiten über den Tag verteilt. Studien weisen nach, dass Akupressur (z. B. manuell oder mit Hilfe eines speziellen Armbands) Erleichterung verschafft. Auch die Einnahme von Homöopathika wie Nux Vomica ist einen Versuch wert, am besten nach einer Beratung durch die Hebamme, die Gynäkologin oder einen Apotheker.

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One response to “Wenn Glück und Übelkeit sich treffen

  1. Danke für diesen informativen Artikel. Ich habe zwei Kinder. In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich keinerlei Übelkeit nur extreme Gelüste auf Speisen, die ich normalerweise gar nicht mag. Meine zweite Schwangerschaft war dann nicht so angenehm. Mir war die ersten 3 Monate richtig übel, dann wurde es besser, aber die Übelkeit hat mich fast die ganze Schwangerschaft begleitet.