Filmkritik: „Das Tagebuch der Anne Frank“

in Kino & Filme, Standard

Amsterdam 1942: Zu ihrem dreizehnten Geburtstag bekommt das jüdische Mädchen Anne Frank ein Tagebuch geschenkt, schon lange hatte sie sich eine beste Freundin gewünscht, mit der sie über mehr als nur Alltagsdinge reden kann. Von nun an schreibt sie jeden Gedanken in dieses Tagebuch. Anne ist ein starkes Mädchen, die Schikanen und Verbote der Nationalsozialisten hält sie aus. Doch eines Tages soll ihre große Schwester Margot deportiert werden und das Leben der Franks ändert sich schlagartig. Über den Räumen seiner Amsterdamer Geliermittelfirma hat Annes Vater eine geheime Wohnung eingerichtet, in der die Familie sich von nun an versteckt. Die Tür ist hinter einem Regal versteckt, die Fenster sind verdunkelt, es ist eng. Tagsüber darf nicht geredet werden, zu groß ist die Gefahr, von einem der Arbeiter entdeckt zu werden. Doch nicht lange bleibt man allein, es ziehen die Familie van Daan und Herr Pfeffer – ebenfalls Juden – in die 50-Quadratmeter-Wohnung ein. Familie van Daan hat einen Sohn, Peter, in den Anne sich verliebt. Fast zweieinhalb Jahre leben diese acht Menschen gemeinsam auf geringstem Raum und hoffen auf Frieden und Freiheit. Doch kurz vor Ende des Kriegs werden sie entdeckt …
In ihrem Tagebuch hält Anne alles fest, auch ihre tiefsten Gedanken, und so verbirgt sich hinter der tragischen Geschichte auch die eines normalen 13-jährigen Mädchens. Genau davon erzählt dieser Film, der als erster auf den Text des Original-Tagebuchs zurückgreifen durfte, und gerade die vielen Zitate lassen ihn so authentisch wirken. Was auch an der herausragenden Leistung der 15-jährigen Darstellerin Lea van Acken (Anne Frank) liegt. Es geht eben nicht nur um das Elend zu jener Zeit, sondern auch um den Streit mit den Eltern, die erste Liebe, die Hoffnung und Sehnsucht von Anne. Das macht den Film auch für Jugendliche interessant. Durch Kameraführung und Kulisse erzeugt er eine besondere Atmosphäre, das Gefühl der Beklemmung und Angst erreicht so auch den Zuschauer. „Das Tagebuch der Anne Frank“ erzählt im Grunde von einem normalen Teenager, der jedoch unter grausamen Umständen leben muss.

D 2016, Regie: Hans Steinbichler. Mit Lea van Acken, Martina Gedeck  u. a. | 128 Minuten

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