Der kleine Nick macht Ferien

in Kino & Filme

Dem spezifisch französischen Ton für Kinder- und Familienfilme bzw. für Komödien überhaupt setzt Laurent Tirard atypische Federstriche entgegen, die wohl auf sein Studium und seine Lehrjahre im amerikanischen Mainstream zurückzuführen ist. Selbst der einigermaßen desaströsen Asterix-Realverfilmungsreihe konnten da ein paar Nuancen beigemischt werden. Die von den Großmeistern Goscinny und Sempé erdachte Kinderbuchreihe ist seit den frühen Sechzigerjahren kanonisiert als Meisterleistung und Messlatte für Illustration und Storytelling in symbiotischer Verschmelzung. Erwachsenen bricht das Herz angesichts der leisen Wehmut dieser Bücher, für Kinder ist der didaktische und auch ästhetische Wert unschätzbar groß. Tirard erwies sich 2009 als kenntnisreich und respektvoll in der Umsetzung dieses französischen Nationalheiligtums, was auch an den internationalen Kinokassen entsprechend belohnt wurde. Mit der Fortsetzung knüpft er nahtlos an diese nicht gering zu schätzende Leistung an und vertieft das naturalistische Konzept, das gerade angesichts des Verzichts auf überflüssige Bildhinweise auf den Comic-Ursprung umso zielgerichteter und stimmiger den Geist der Vorlage einfängt. Sensibel, geduldig, aber nie zu langsam im Tempo profitiert der Film von der gleichbeibenden Stärke der Vorlagen.

Regie: Laurent Tirard | Mit: Valérie Lemercier, Kad Merad, Dominique Lavanant | ca. 90 Min. FSK: ohne Altersbeschränkung 

Bleibe immer auf dem Laufenden

Ich will nichts verpassen und möchte wöchentlich den kostenlosen KingKalli-Newsletter erhalten und über aktuelle Themen und Termine auf dem Laufenden gehalten werden.

Ich bin damit einverstanden, den Newsletter zu erhalten und weiß, dass ich mich jederzeit problemlos wieder abmelden kann.

Hinterlasse einen Kommentar