Au Pair des Jahres 2015 – Interview

in Auslandsjahr, yang52 (14+), Zukunftsstarter – neben und nach den Schule

…ist Lena Halberstadt aus NRW!

Wow! Das Au Pair des Jahres kommt aus NRW! Da wollten wir doch direkt mehr erfahren. Jil von der Stein hat Kontakt zu Lena Halberstadt aufgenommen, um sie zu befragen. Dabei hat sich herausgestellt, dass gar nicht alles so einfach war und Lena ihr Au-Pair-Jahr fast abgebrochen hätte, bevor sie bei ihrer Familie gelandet ist und auch noch Au Pair des Jahres wurde.

Du bist von der International Au Pair Association (kurz: IAPA) zum „Au Pair des Jahres 2015“ gewählt worden. Wie wird der Gewinner dieses Wettbewerbes bestimmt? Kanntest Du den Wettbwerb?
Wenn ich ehrlich bin, hatte ich zuvor noch nicht von dem Wettbewerb gehört. Ich wusste, dass die einzelnen Agenturen jedes Jahr ein Au Pair des Jahres küren, allerdings hatte ich bis dahin noch nicht von dem internationalen Wettbewerb gehört.
Das mag auch daran liegen, dass man normalerweise erst für den nationalen Wettbewerb der eigenen Agentur, in meinem Falle Ayusa Intrax bzw. Aupaircare, nominiert wird, und die können dann bestimmte Nominierungen weiter an die Internationale Au-Pair-Assoziation senden. Ich habe von meiner Nominierung  erst erfahren, als ich schon unter den letzten drei Finalistinnen war. Meine Gastmutter hat den Essay und die Bilder heimlich an die Agentur gesendet, aber ich habe mich natürlich riesig gefreut und war super aufgeregt. In dem Moment habe ich aber definitiv noch nicht mit einem Sieg gerechnet.

Bei dem Wettbewerb kann man sich nicht selber anmelden, sondern man muss von jemandem nominiert werde. Wie hast du dich gefühlt als du herausgefunden hast, dass dich deine Gastfamilie für den Titel „Au Pair des Jahres 2015“ nominiert hat?
Meine Gastmutter hat das heimlich gemacht. Ich habe mich total gefreut als ich es erfahren habe. Es ist einfach nochmal eine Bestätigung, dass die Gastfamilie mit einem zufrieden ist und dass du einen guten Job machst. Aber gleichzeitig zeigt es dir auch, wie sehr die Gastfamilie dich zu schätzen weiß. Du bist nicht einfach nur eine Arbeitskraft für sie, sondern ein weiteres Familienmitglied.

Um den Titel zu ergattern, musstest du dich gegen viele Teilnehmerinnen durchsetzen. Woher kamen die anderen Finalistinnen und wie hast du dich gegen sie durchgesetzt?
Es gab insgesamt über 50 Nominierungen für den Au Pair oft the Year Award 2015, das war die bislang größte Anzahl an Einträgen die die IAPA bekommen hat. Letztendlich haben sich drei Finalistinnen herauskristallisiert. Zum einen ein 19-jähriges Mädchen aus Schweden, welches ein Au-Pair-Jahr in England macht, zum anderen eine 27-jährige Frau aus Südafrika, die in den USA ein Au-Pair-Jahr macht, und zuletzt ich.
IAPA hat alle drei Finalistinnen nach einem Essay über die Erfahrungen als Au Pair gefragt, und letztendlich konnte ich mich dadurch von den anderen beiden Au Pairs abheben und somit den Titel gewinnen.

Deine Gastfamilie erzählte, dass sie schon in der ersten Woche wusste, dass sie mit dir den Au Pair Jackpot geknackt hätten. Wie war es für dich, sich in der ersten Woche zurecht zu finden?
Nachdem ich meine ersten zwei Monate in Boston in einer Gastfamilie verbracht habe, mit der ich mich nicht so gut verstanden habe, war es eine große Erleichterung für mich, dass ich danach noch so eine tolle Familie gefunden habe. Ich wurde sofort herzlich aufgenommen, alle Kinder haben mich mit einem selbstgemachten Willkommensschild vom Flughafen abgeholt, und es fühlte sich sofort an, als würden wir uns schon seit Jahren kennen. Die Chemie hat einfach gestimmt. Ich komme sowohl mit den Kindern als auch mit den Eltern super klar. Ich habe definitiv eine zweite Familie gefunden, die ich so schnell auch nicht vergessen werde.

Du warst für die Kinder deiner Gastfamilie wie eine Art Schwester oder Freundin. Wie alt waren die 5 Kinder, die du betreut hast?
Meine Kinder sind nun 5 (Cecilia), 8 (Cullen), 10 (Christian), 10 (Tierney) und 13 (Kady).
Ich habe mit jedem Kind eine eigene, ganz besondere Beziehung. Ich kann nicht genau sagen, ob ich eine Schwester, Freundin oder doch eine Nanny für die Kinder bin. Ich sehe nur, wie gerne sie Zeit mit mir verbringen und wie eng unsere Beziehungen nach einem Jahr geworden sind. Wie in einer richtigen Familie…
a52 // Was waren die schönsten Erlebnisse mit der Familie, die dir in Erinnerung geblieben sind?
Ich kann es nicht wirklich auf einzelne Momente limitieren. Ich habe jede einzelne Sekunde hier genossen und werde das alles sehr vermissen, insbesondere meine Familie.

Bei so einem Auslandsaufenthalt wird man vor viele neue Herausforderungen gestellt. Hattest du anfangs Probleme mit der Sprache? Wie gut war dein Englisch zu der Zeit als du dein Au-Pair-Jahr begonnen hast?
Man wird in kaltes Wasser geworfen, wenn man kommt; alle versuchen dich so gut wie möglich vorzubereiten, aber letztendlich bist du auf dich selbst gestellt. Meine Englischkenntnisse haben sich um einiges verbessert. Ich spreche jetzt Englisch ohne großartig darüber nachzudenken, dafür ist mein Deutsch aber auch schlechter geworden (ich entschuldige mich für alle Rechtschreibfehler ;)). Ich träume und denke auch in Englisch.

Insgesamt hast du die Zeit in deiner Gastfamilie sehr genossen. Ist denn auch schon ein Wiedersehen geplant?
Es ist noch kein Wiedersehen geplant, aber es steht fest, dass ich auf jeden Fall zurückkomme und meine Gastfamilie besuchen werde!

Schon 2013 hattest du den Traum, später als Au Pair ins Ausland zu gehen. Hattest du vor deinem Aufenthalt Angst, dass das Au-Pair-Jahr nicht deinen Erwartungen entspricht?
Ehrlich gesagt hatte ich keine Angst, ich war voller Euphorie und konnte es nicht erwarten, als Au Pair in die USA zu gehen. Die Zweifel kamen dann erst, als die ersten Wochen nicht so gelaufen sind, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Hattest Du nicht den Gedanken, abzubrechen und wieder nach Hause zu fahren? Wie hast Du den Mut gefasst, trotzdem weiterzumachen und es mit einer anderen Familie zu versuchen?
Die ersten zwei Monate habe ich viel darüber nachgedacht, nach Hause zu gehen, es wäre wahrscheinlich die einfachste Lösung gewesen. Aber ich habe mich so auf mein Au-Pair-Jahr gefreut, ich wollte nicht, dass es schon vorbei ist. Also habe ich mich getraut ins Rematch zu gehen, und das war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Ich bin in der besten Gastfamilie gelandet und kann mich nicht glücklicher schätzen!

Durch ein Au-Pair-Jahr erwirbt man viele neuen Erfahrungen. Welche Erfahrungen hat dir dein Aufenthalt gebracht?
Man lernt so viel in diesem Jahr. Ich bin wesentlich selbstbewusster geworden. Man wird erwachsener, selbstständiger, und man ist einfach ein neuer Mensch nach dem Jahr. Du hast so viel erlebt wie viele andere nicht mal in ihrem ganzen Leben. Ich kann es jedem nur empfehlen!

Nach einem Jahr im Ausland freut man sich doch auch bestimmt wieder auf Zuhause. Willst du in deiner zukünftigen Arbeitskarriere auch etwas mit Kindern machen? Wie kann man mit einem Sieg bei der IAPA bei Arbeitgebern punkten?
Ich freue mich total auf Zuhause, heute in zwei Wochen sitze ich im Flieger. Aber ich muss auch meine zweite Familie verlassen. Ich weiß jetzt schon, dass Tränen fließen werden.
Ob man bei Arbeitgebern mit dem Sieg punkten kann, weiß ich noch nicht. Aber die Auszeichnung lässt sich sehen im Lebenslauf. Ich habe mich für den Studiengang International Business Management beworben. Ich liebe Kinder über alles, aber ich möchte in meinem Beruf etwas anderes machen.

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